Wer sind wir?

Die Letzte Generation

Als Letzte Generation Österreich verstehen wir uns als eine Bewegung, die sich zu massenhaftem friedlichen zivilen Widerstand verpflichtet. Wir treten gegen die eskalierende Klimakatastrophe und die politische Untätigkeit der österreichischen Regierung ein. Wir sind Bürger:innen aus allen Gesellschaftsschichten, die aus Liebe für und Sorge um unsere Mitmenschen und zukünftigen Generationen handeln.

Aus Liebe für und Sorge um unsere Mitmenschen und zukünftigen Generationen.

Unsere Werte

  • Wir sind absolut gewaltfrei in unserem Verhalten und in unserer Sprache. Wir treten ruhig und respektvoll, aber entschlossen und standfest auf. Wir vermeiden Schuldzuweisungen und Beleidigungen und führen Menschen nicht vor. Auch politische Entscheidungsträger:innen sind Menschen. Wir stellen uns ihrem falschen Verhalten in den Weg. Wir akzeptieren die Konsequenzen unserer Taten und stehen öffentlich dazu. Wir sagen die Wahrheit.

  • Unser Fokus liegt auf dem Erreichen des Ziels, der Durchsetzung unserer Forderungen. Wir wollen nachhaltige Veränderung erwirken, indem wir unsere Proteste entschlossen durchziehen und jegliche Repression bis hin zur monatelangen Inhaftierung in Kauf nehmen. Gemeinsam schaffen wir die notwendige Störung, um die bestehenden Machtverhältnisse zu ändern. Erfahre mehr über unsere Vision & Forderungen.

  • Wir bringen einander Vertrauen, Solidarität und Verständnis entgegen. Jede:r leistet, so viel er:sie möchte und kann. Niemand wird zu irgendeiner Handlung gedrängt. Wir schaffen Raum für emotionalen Austausch. Konflikte sprechen wir offen an und sorgen dafür, dass alle gesehen und gehört werden (bei Bedarf auch durch eine Mediation). Wir streben eine Konfliktlösung an, die alle mittragen können. Wenn wir nicht mit der Strategie mitgehen können, dann legen wir freiwillig unsere Mandate nieder. Wir behandeln unsere Konflikte zuerst intern und tragen sie nicht nach außen. Wir leben den Wandel, den wir einfordern.

  • Wir hinterfragen uns selbst, unsere Privilegien, Machtstrukturen, Verantwortungen und Proteste und das System, in dem wir leben. Wir lernen stets dazu und entwickeln uns weiter. Wir setzen uns regelmäßig mit unserer Theorie der Veränderung auseinander (etwa in Form von Talks, Videos oder Diskussionen). Das gibt uns die Sicherheit, unsere Proteste besser zu verstehen und zu präsentieren. Wir erkennen die Verknüpfung der Klimakrise mit bestehenden globalen Ungerechtigkeiten an und tragen diese Zusammenhänge auch in die Öffentlichkeit.

  • Wir erkennen an, dass alle Menschen unterschiedlich sind und jede:r einen eigenen, individuellen Beitrag leisten kann. Diese Vielfalt ist für uns sehr wertvoll. Jede Art und Intensität, sich einzubringen, wird von uns wertgeschätzt, insbesondere Arbeiten der Fürsorge und Unterstützung. Bei uns gibt es keinen Platz für Diskriminierung – wer das nicht mittragen kann, kann nicht Teil unserer Bewegung sein.

  • Wir schaffen Transparenz hinsichtlich unserer Strukturen. Wir haben eine funktionelle Hierarchie: Eine Kerngruppe achtet darauf, dass unser Plan im Sinne unserer Strategie umgesetzt wird und trifft in Absprache mit den Arbeitsgruppen grundlegende Entscheidungen, etwa über gestellte Forderungen und Protestzeiträume. Die Auswahl der Mitglieder dieser Kerngruppe erfolgt auf Basis von Strategieverständnis und Vertrauen durch die Bewegung. Unsere Arbeitsgruppen stehen allen offen, die sich im Rahmen unserer Werte für das Gelingen unserer Strategie einsetzen wollen. Wir beobachten versteckte Hierarchien und legen diese offen (z.B.: männlicher Redeanteil). Wir kommunizieren unsere eigenen Grenzen, etwa wenn wir Aufgaben nicht mehr erfüllen können.

    Nachsatz: Die Bitte, zu gehen.

    In Ausnahmefällen können Menschen aufgefordert werden, Arbeitsgruppen zu verlassen und/oder sich nicht an unseren Protesten zu beteiligen. Das ist kein Werturteil, lediglich eine Feststellung, dass die betreffende Person nicht zu uns als Letzten Generation passt. Wir suchen – außer in eindeutigen Fällen – vor einem solchen Schritt nach einer einvernehmlichen Lösung. Aus folgenden Hauptgründen können Menschen aufgefordert werden, die Bewegung zu verlassen:

    Mangelnde gewaltfreie Disziplin. Das Gelingen unserer Strategie hängt von unserer absoluten Gewaltfreiheit ab. Wer sich in Ausnahmesituationen nicht beherrschen kann, gefährdet die Erreichung unserer Ziele und kann nicht Teil unserer Bewegung sein.

    Rassismus, Sexismus, sexuelle Belästigung und andere diskriminierende Verhaltensweisen. Wir wollen eine Bewegung sein, in der sich alle wohl fühlen können, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, Religion, sexuellen Orientierung, sozialen Zugehörigkeit etc. Wer andere diskriminiert, schafft eine Kultur der Ausgrenzung, die bei uns keinen Platz hat.

    Schwierigkeiten, produktiv im Team mitzuarbeiten. Wer die Arbeit der Gruppe stört, ihre Prozesse lähmt und/oder schlicht nicht mit den anderen Teammitgliedern zusammenarbeiten kann, kann von der Arbeitsgruppe gebeten werden, zu gehen, falls ein Mediationsversuch kein Ergebnis bringt. Es ist unerheblich, ob die ursächliche Störung mit Absicht erfolgte oder nicht. Wir können es uns angesichts der Dringlichkeit der Klima- und Ökologiekrise nicht leisten, Zeit in endlosen, im Kreis geführten Debatten zu verschwenden.

Bleib informiert

Politisch unabhängig

Wir sind an keine Partei oder Organisation gebunden und positionieren uns nicht im politischen Spektrum. Klimaschutz ist keine Frage von Links und Rechts, sondern ein Überlebenskampf, der uns alle betrifft. Uns vereint die Sorge um die Zukunft unserer Gesellschaft und die Entschlossenheit, für diese einzustehen.

Effizient

Weil die Zeit drängt, legen wir Wert auf Effizienz. Damit das funktioniert, verteilen wir Entscheidungsmandate. Das Kernteam legt die strategischen Leitplanken fest und kommuniziert die Strategie an die Arbeitsgruppen, die dann die operative Arbeit machen.

Vernetzt

Du findest, dass es eine internationale Lösung braucht? Wir auch! Deshalb sind wir Teil des A22-Netzwerkes. Das A22-Netzwerk verbindet Bewegungen des friedlichen zivilen Widerstands, die sich für das Überleben der Menschheit einsetzen.

Organisationsstruktur
Wir leben eine funktionale Hierarchie mit einem Kernteam, das Entscheidungen trifft, unterstützt von Beobachter:innen. Wir legen den Fokus auf die effiziente Durchführung unserer Aktivitäten, um den größtmöglichen Impact zu erzielen.

Gewaltfreier Widerstand
Wir verpflichten uns zu gewaltfreiem Widerstand und respektvollem Umgang. Wir stehen mit Namen und Gesicht zu unseren Handlungen. Wir entscheiden uns bewusst für unsere Handlungen, weil wir wissen, dass es das Richtige ist. Wir sind uns der Konsequenzen bewusst und nehmen sie in Kauf. Wir verhalten uns auch in Ausnahmesituationen respektvoll und friedlich.

Zielsetzung
Ziel ist eine grundlegende, gesellschaftliche Veränderung. Wenn wir jetzt handeln, kann das Schlimmste noch abgewendet werden. Unser Protest richtet sich an Entscheidungsträger:innen und Menschen in Machtpositionen. Wir wollen sie zum Handeln bringen. 

Wissenschaftliche Basis
Wir orientieren uns bei unserem Handeln an wissenschaftlichen Erkenntnissen, an vergangenen und gegenwärtigen Protestbewegungen.

Demokratische Werte
Wir sind Verfechter:innen der Demokratie. Ziviler Widerstand ist ein demokratisches Mittel. Nur eine lebendige Demokratie ist wehrhaft gegen Faschismus und menschenfeindliche Tendenzen.

Wir sind eine lernende Gemeinschaft
Wir können keinen Erfolg garantieren. Wir lernen, passen unsere Strategien an und werden unser Bestmögliches tun, um für eine bessere Welt zu kämpfen.

Kommunikation
Wir sind authentisch, klar und ehrlich. Mit unserer Kommunikation bemühen wir uns darum, Menschen zu erreichen. 

Inklusion und Diversität
Wir laden alle Menschen aus der Gesellschaft ein, bei uns mitzumachen. Wir sind eine inklusive Bewegung, die Mitglieder aus allen Gesellschaftsbereichen und Altersgruppen umfasst. Wir streben es an, eine diskriminierungsfreie Bewegung zu werden. Wenn Menschen gegen unsere Werte und Prinzipien verstoßen, machen wir sie darauf aufmerksam. Wenn Menschen ihr Verhalten nicht anpassen können oder wollen, bitten wir sie, die Bewegung zu verlassen. 

Protestkonsens

Wir verhalten uns auch bei Protesten entsprechend unserer Werte.

  1. Wir sind absolut gewaltfrei in unseren Handlungen und bemühen auch in unserer Sprache um Gewaltfreiheit. Wir beleidigen niemanden. Das gilt sowohl untereinander als auch im Kontakt mit der Öffentlichkeit, der Polizei und allen anderen Menschen.

  2. Wir tolerieren keine Form von diskriminierenden Äußerungen oder Verhalten.

  3. Wir bereiten uns auf unsere Proteste gründlich und gewissenhaft vor. Dazu gehört die Teilnahme an einem intensiven Protest-Training.

  4. Wir achten auf die Sicherheit aller Beteiligten und planen unsere Proteste sorgfältig, um die größtmöglichste Sicherheit für alle zu gewährleisten. Unsere Protestorte sind mit Bedacht gewählt und gut einsehbar.

  5. Wir achten darauf, dass wir immer eine Rettungsgasse bilden können – besonders wichtig, wenn Menschen sich festkleben. Einsatzfahrzeuge werden durchgelassen, ebenso Menschen in nachvollziehbaren, dringenden Notlagen. Wir stören den Alltag, nicht Menschen in Not.

  6. Wir führen keine Proteste unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen durch. Wir führen bei unseren Protesten weder Alkohol noch Drogen mit uns.

  7. Die Beteiligung an Protesten basiert auf absoluter Freiwilligkeit. Niemand soll sich gezwungen fühlen, in einen Protest gehen zu müssen. Jede:r kann jederzeit einen Protest verlassen. Dies ist der Bezugsgruppe deutlich zu kommunizieren.

  8. Wir achten aufeinander. Wir kennen innerhalb der Bezugsgruppe unsere Limits, wissen von Krankeiten und Ängsten und nehmen Rücksicht auf unsere Bedürfnisse.

  9. Wir sind bereit, alle Konsequenzen unseres Handelns in Kauf zu nehmen. Das befreit uns davon, uns von staatlicher Repression einschüchtern zu lassen. Wir lassen uns unseren Willen zum Widerstand nicht brechen.

  10. Wir fokussieren uns in unserer Außenkommunikation auf unsere zentrale Forderung. Nur so können wir den nötigen Druck für deren Umsetzung aufbauen.

  11. Uns ist bewusst, dass wir in der Öffentlichkeit stehen und dass unsere Worte von Politik und Medien gegen uns verwendet werden können. Deshalb sind wir bedacht darauf, was wir nach Außen tragen und wie wir uns verhalten.

  12. Wir fotografieren und filmen unsere Proteste und stehen mit unserem Gesicht zu dem, was wir tun. Wir wahren die Persönlichkeitsrechte von Drittpersonen, indem wir so gut wie möglich versuchen, deren Gesichter und sichtbare Nummerntafeln vor einer Veröffentlichung unkenntlich machen.

  13. Wir verbleiben an unserem Protestort und verlassen diesen nicht freiwillig, wenn wir von der Polizei oder anderen dazu aufgefordert werden. Wer sich damit unwohl fühlt, kann für sich persönlich in der Situation eine andere Entscheidung treffen.

  14. Wir nehmen die Coronavirus-Pandemie ernst. Wir bleiben zuhause, wenn wir uns krank fühlen und/oder positiv getestet wurden, und orientieren uns an den lokalen Corona-Vorschriften. Innerhalb jeder Bezugsgruppe können weitere Regeln vereinbart werden, damit sich alle sicher fühlen.

  15. Es ist nicht Teil unserer Strategie, Menschen anzuzeigen, auch wenn uns Gewalt angetan wird. Wer individuell juristisch gegen erlebte Gewalt vorgehen will, kann dabei rechtliche Unterstützung erhalten.

Mach mit!

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